Lern- und Lehrprozesse gestalten
Unterricht gestalten und Lernen initiieren
Klassenübergreifendes, gemeinsames Lernen findet in Elementaria und Primaria I im gemeinschaftlich genutzten Bewegungsraum statt. Die Fachräume für Primaria II und Sekundaria sind konzipiert, damit klassenübergreifendes Lernen selbstverständlich stattfinden kann! Individualisierender Unterricht, mehrere Lehrpersonen in der Klasse als Ansprechpartner und ein für uns selbstverständliches wertschätzendes Klima machen die lernförderliche Umgebung aus. Wir versuchen geschlechtergerecht zu sprechen und zu handeln. Der methodische Vielfalt des Unterrichts wird durch die Daltonplanpädagogik (Assignments) Rechnung getragen.
Besondere Potentiale werden durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erkannt und durch den individualisierten Unterricht bzw. ein spezielles Angebot gefördert. Ebenso werden spezielle Bedürfnisse durch Assignments, die verschiedenen Niveaustufen beinhalten, abgedeckt und durch Förderunterrichtsangebote abgedeckt. Das Credo der Daltonplanpädagogik ist die Übernahme von Verantwortung für den Lernprozess. Dabei werden die zu Unterrichtenden vom Lehrerteam so gut wir möglich unterstützt. Das gesamte Team ist bemüht, die Schülerinnen und Schüler anzuspornen, damit sie sich die Komfortzone verlassen trauen um anspruchsvolle, weiterführende Ziele zu erreichen. Lernende mit hoher Leistungsbereitschaft, bzw. hohem Potential werden durch den individuellen Unterricht mittels Assignments, durch Fachräume, die altersheterogenes Lernen ermöglichen, durch Einzelbetreuung bzw. Fördergruppen unterstützt. Lernende mit Defiziten genießen einen besonders unterstützenden Unterricht von Seiten der Lehrpersonen, aber auch von den Mitschüler*innen.
Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache werden von einer speziell dafür ausgebildeten Lehrperson gefördert. Der Erwerb grundlegender sprachlicher Kompetenz ist uns in der Sternschule wichtig. Daher wird Wert auf eine angemessene Ausdrucksweise, auch unter den Schüler*innen gelegt. Sprache ist das Tor zur Welt, diesen Ausspruch zum Anlass genommen, versuchen wir den Kindern die Vielfalt und Schönheit von verschiedenen Sprachen näherzubringen. Dies wird mit unserem Sprachenkonzept umgesetzt. Die Kinder können ab der 5. Schulstufe zwischen den Sprachen Spanisch, Italienisch, Slowenisch und Englisch für Cambridge wählen. Englisch wird schon in der Volksschule intensiv gesprochen. Der Einsatz von Natives im Unterricht verstärkt den Zugang zur Sprache und generiert ein Klima, in dem der Gebrauch der englischen Sprache zu einem natürlichen Setting wird.
Digitales Lernen ist aus unserem Unterricht nicht mehr wegzudenken und wird ab der 1. Stufe – wenn erforderlich - im hybriden Lernen umgesetzt. In der 3. und 4. Stufe verwenden die Schüler*innen die Anton App. Zudem ermöglicht ein Smartboard den Zugang zum digitalen Lernen. In den höheren Stufen wird vermehrt auf digitales Lernen zugegriffen. Die Assignments in der 7. und 8. Schulstufe im Gegenstand Englisch sind digital zu bearbeiten. Jedoch ist es uns ein Anliegen, die Kulturtechnik des handschriftlichen Schreibens ebenso zu gewichten. Da die Kinder ohnehin sehr viel Zeit am Bildschirm verbringen, wollen wir in der Schule auch einen Gegenpol dazu bieten.
Realienfächer wie Biologie, Geografie, usw. werden fachübergreifend unterrichtet. Es gibt ein Team, das digitale Inhalte zum Fach im Fokus hat, bzw. das Erstellen einer Power Point Präsentation anleitet. Ebenso gibt es ein Team das den kreativen Prozess umsetzt, indem Werkstättenunterricht in das Fach integriert wird und Experimente durchgeführt werden. Durch fächerübergreifenden Unterricht, d.h. das Bearbeiten eines großen Themenkomplexes in möglichst vielen Fächern zur gleichen Zeit, wird die praktische Relevanz des erlernten Stoffes für die Schüler deutlicher, da sie merken, dass das erlernte Wissen in mehreren Fächern anwendbar ist. Durch diese Art des Unterrichts wird das Verständnis der SchülerInnen für größere Zusammenhänge geweckt und damit der so genannte „Blick über den Tellerrand“ ermöglicht. Fächerübergreifender Unterricht wirkt sich auch motivationsfördern aus, da ein spezielles Thema in mehreren Fächern auf verschiedenste Weise behandelt wird und sich demzufolge für die Schülerinnen völlig neue Sichtweisen und Denkansätze das Thema betreffend eröffnen. Der Daltonplan fördert dieses projektorientierte Arbeiten, und durch fächerübergreifende MINT-Kurse (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) werden diese Disziplinen miteinander verbunden. Der geblockte Unterricht ermöglicht eine intensivere Auseinandersetzung mit den Themen und mehr Zeit für praktische Projekte und Experimente. Im Kreativraum können die Schülerinnen ihre eigenen Ideen entwickeln und technische Lösungen umsetzen.
Den Einsatz von externen Experten halten wir für sehr sinn- und wirkungsvoll. Zu jedem Realienfach wird zumindest einmal im Jahr ein Experte an die Schule eingeladen. Workshops wie Safer Internet, Lie Dedector und Streetwork (Sucht) werden jährlich durchgeführt. In unserem Informatikunterricht gehen wir über den Lehrplan hinaus und integrieren aktuelle KI-Entwicklungen. Die Schülerinnen arbeiten praxisnah mit Tools um kreative Projekte zu erstellen. Dabei fördern wir kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und ethische Reflexion zu Themen wie Urheberrecht und KI-Vorurteilen. Durch experimentelles und forschendes Lernen verstehen die Schülerinnen, wie KI funktioniert und wie eine verantwortungsvolle Nutzung gehandhabt wird.
Individualisierung und Kompetenzorientierung
Der Daltonplan als tragendes Konzept unserer Pädagogik ermöglicht es den Kindern, die Verantwortung für ihr Lernen in die Hand zu nehmen, indem sie selbständig „tun“. Die Kinder entwickeln mit Hilfe der Assignments Planungskompetenz, da sie die Aufgaben in ihrer Geschwindigkeit und nach ihrem Ermessen einteilen können. Die Kinder können sich gegenseitig helfen, was zu einem freudigeren und effektiveren Lernen führt. Soziale Verantwortung und Unabhängigkeit unterstützen den Erwerb von Lebenskompetenz. Eigenverantwortung, Selbständigkeit und die Fähigkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren, werden gefördert.
Unser Anliegen ist, den Leistungswillen der Kinder zu fördern, sie dabei zu unterstützen, eigene Lernerfolge zu erzielen und eine unterstützende Lernkultur zu ermöglichen. Die Leistung des einzelnen Kindes in den Mittelpunkt zu stellen, Interessen und Begabungen zu berücksichtigen, Fähigkeiten und Stärken zu fördern und kind- und entwicklungsgerecht zu bewerten, sehen wir als unseren Auftrag.
Auf unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, beispielsweise das Lerntempo, wird Rücksicht genommen, da nicht alle zur gleichen Zeit dasselbe lernen müssen. Der Unterricht differenziert und fördert, indem er individuelle Entwicklungsprozesse geschehen lässt. Die Schüler und Schülerinnen stärken dabei ihre Persönlichkeit und erlangen zunehmend Selbstkompetenz.
Individuelle Planungen, die termingerechte Durchführung, eine schriftliche Prüfung und eine abschließende Evaluation dieses Lernprozesses ermöglichen selbstregulierendes, selbstverantwortliches Lernen. Der vorgegebene Rahmen eines Assignments stellt für die Lernenden eine Orientierungshilfe für deren Arbeitsplanung dar und bietet gleichzeitig den notwendigen Freiraum für die Durchführung. Schon die Einplanung von Assignments erfordert von den Kindern eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff. Dieser Prozess wird von den Lehrpersonen individuell begleitet, um den verschiedenen Lernvoraussetzungen der Kinder gerecht zu werden. Durch diese intensive Zusammenarbeit bekommt die Lehrperson einen authentischen Einblick in das Leistungsvermögen des Kindes und kann bestmöglich unterstützen.
Abgesehen von der Arbeitsplanung und der Arbeitshaltung ermöglichen die Assignmentprüfungen, die jedem Assignment folgen, eine Einschätzung. Jedes Assignment wird zudem nach der Abgabe mit den Kindern reflektiert und evaluiert. Somit wird sichergestellt, dass die Schülerinnen Lernchancen nützen können und lernförderliche Rückmeldungen erhalten. Viel Wert wird auf eine individuelle und wertschätzende Feedbackkultur auch von den Mitschülerinnen geachtet.
Sie konstruieren ihr eigenes Wissen und sie optimieren ihr Lernen, indem sie persönliche Lernstile und Lernstrategien kennenlernen. Diese Eigentätigkeit vollzieht sich sowohl beim Erarbeiten von Inhalten, in Übungsphasen als auch beim Anwenden in neuen Aufgaben. Für die Erreichung ihrer Ziele müssen die Schüler und Schülerinnen eine angemessene Arbeitshaltung lernen, sich beispielsweise ganz auf ihr Thema konzentrieren oder die nötige Ausdauer aufbringen. Dabei entwickeln sie Handlungskompetenz.
Durch fächerübergreifenden Unterricht wird die praktische Relevanz des erlernten Stoffes für die Schüler deutlicher, da sie merken, dass das erlernte Wissen in mehreren Fächern anwendbar ist. Durch diese Art des Unterrichts wird das Verständnis der SchülerInnen für größere Zusammenhänge geweckt und damit der so genannte „Blick über den Tellerrand“ ermöglicht.
Entwicklungsunterschieden wird durch Begabungsförderung, Niveau-Differenzierung und individuellen Förderkonzepten Rechnung getragen. Eine Voraussetzung dafür ist aus unserer Sicht, dass Kinder in ihren individuellen Bedürfnissen etwas zu entdecken, zu arbeiten und zu entwickeln ernst genommen werden wollen.
In der Sternschule Deutschlandsberg haben wir eine fest datierte Prüfungswoche mit anschließenden Orientierungsgesprächen. Nicht die Noten, sondern die Lernresultate stehen hierbei im Vordergrund. So werden eventuelle Defizite frühzeitig diagnostiziert, um sie in der Folge gezielt aufzuarbeiten. Prüfungen zum Zwecke der Reflexion und Rückmeldung haben einen festen Platz im Konzept der Schule. Dabei liegt der Fokus auf der Evaluation des Lernergebnisses und nicht auf einer Fehlerkultur. Die Trimesterprüfungen stellen neben den übrigen Leistungsüberprüfungen ein Tool zur Anwendung des Gelernten dar. Prüfungen sind für uns wichtig, um den Kindern klarzumachen, dass diese ein wichtiger Teil der Schule sind und vor allem dazu dienen, ihnen eine Rückmeldung über den eigenen Wissenstand zu geben.
Lernen an außerschulischen Orten
Dem Lernen an außerschulischen Orten wird in der Sternschule ein immer größer werdender Stellenwert eingeräumt. Wir sind bemüht, Orte, die Lernprozesse anregen, in unserem Unterrichtsalltag zu integrieren. Unser großer parkähnlicher Schulgarten bietet ein umfangreiches Repertoire an Lernerfahrungsmöglichkeiten. Er wird vor allem in den Bereichen Biologie, Umweltbildung, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Werken, Sport und Spiel genutzt. Ebenso stehen der Besuch eines Bio-Bauernhofs, Berufsmessen, Graztage, eine Wienwoche sowie Theater- und Opernbesuche auf der Agenda. Das außerschulische Lernen bietet eine vielfältige Lernveranlassung, die entdeckend, ganzheitlich und erlebnisorientiert passiert. Die Lebenswirklichkeit der Kinder wird genutzt und regionales Lernen angebahnt. Umweltbildung führt zu ökologischer Verantwortung, der wir uns als Ökologschule verpflichtet sehen.
Kooperationen mit anderen De la Tour Schulen werden vor allem auf Leitungsebene genutzt. Gegenseitige Hospitationen von Lehrpersonen finden statt, allerdings nicht regelmäßig. Dies wäre noch auszubauen.
Berufspraktische Tage werden von den Kindern reflektiert und den anderen präsentiert. Der Besuch der Euroskills ist für die Kinder ein besonderes Erlebnis. Wir versuchen, die Schüler*innen der Abschlussklasse gut auf ihren weiteren Bildungsweg vorzubereiten.
Leistung feststellen und beurteilen
Die Kriterien der Leistungsbeurteilung sind bekannt und basieren auf den Lehrplänen. In den Teamsitzungen werden diese thematisiert und bei Bedarf adaptiert. Die Kinder bekommen ausreichend Rückmeldung über ihren Lernprozess, und Lernfortschritt sowie Kompetenzerwerb werden über verschiedene Methoden sichtbar gemacht (Assignments – Dokumentation; Tutoring Book). Die Erwartungen, die an die Schülerinnen bezüglich ihrer Leistung gestellt werden, sind den Kindern bekannt. Sie wissen von Anfang des Schuljahres an, welche Leistungsfeststellungen erfolgen und wie diese gewichtet sind. Das Lehrenden-Team bespricht die individuelle Entwicklung zudem laufend mit den Schüler*innen. Die Leistungsbeurteilung hat immer nachvollziehbar zu erfolgen und wird dokumentiert.
Informationen über den Leistungsstand können jederzeit von den Erziehungsberechtigten eingeholt werden. Dokumentationen über die erbrachten Leistungen werden den Eltern der Elementaria und Primaria I in einer Elternmappe zur Kenntnis gebracht. Bei Bedarf werden die Eltern informiert und zur Mithilfe angeregt. Ergebnisse von Leistungsfeststellungen werden vom Lehrer*innenteam reflektiert und dienen als Basis für die Weiterentwicklung des Unterrichts.
Unterricht kontinuierlich weiterentwickeln
In den Teamsitzungen wird regelmäßig die Qualität des Unterrichts diskutiert, und wir sind sehr bemüht, diesen ständig zu verbessern. Dazu bedienen wir uns sowohl best practice Beispielen als auch aktueller wissenschaftlicher Studien und Literatur. Durch das vertraute Lernumfeld erfolgt das Feedback der Lernenden zum Unterricht häufig. Die Kinder fragen um Unterstützung und melden sich, wenn sie etwas nicht verstanden haben. So erfolgt eine unmittelbare Rückmeldung an die Lehrperson und deren Unterricht. Regelmäßige Reflexionsrunden tragen dazu bei, dass der eigene Unterricht stets hinterfragt wird.
Teamteaching ist an der Sternschule State oft the Art und ein wichtiger Aspekt des kollegialen Feedbacks. Dies stellt eine wichtige Säule zur Qualitätsentwicklung dar und wird daher professionalisiert (SCHILF). Das gesamte Lehrer*innenteam ist sehr an Weiterbildung und am aktuellen pädagogischen Diskurs interessiert und berät sich dahingehend ständig miteinander.
Professionell zusammenarbeiten
Häufige Fachteamsitzungen bzw. Mini-Teammeetings bieten uns die Gelegenheit, über den Unterricht zu reflektieren und gleichzeitig diesen zu evaluieren. Die Rückschlüsse aus diesen Sitzungen fließen umgehend in das Unterrichtsgeschehen der Lehrenden ein. Kollegiales Feedback fördert umgehend die Qualität von Unterricht und soll den Lehrpersonen ermöglichen, sich mit dem eigenen Unterricht auseinanderzusetzen. Besonders wichtig ist es uns, dass der Fokus des Feedbacks auf das Gelungene gerichtet wird, um eine fachliche und emotionale Wertschätzung zu erzielen.
Kollegiales Feedback ist uns wichtig, deswegen findet in diesem Schuljahr auch eine SCHILF zur Professionalisierung dazu statt. Die Zusammenarbeit mit Jugend am Werk sowie einer Sehtrainierin erfolgt im engen Austausch zum Wohle der Kinder.
Beratung und Unterstützung anbieten
Wir sind über jegliche Unterstützung und Beratung dankbar und lassen die Erkenntnisse in den Unterricht einfließen. Lehrende informieren in persönlichen Gesprächen über schulinterne und außerschulische Beratungsangebote. An unserer Schule unterrichten eine ausgebildete Lerntrainerin für Dyskalkulie und Legasthenie, eine Lehrerin für Begabungs- und Begabtenförderung sowie eine DaF-Lehrerin. Wir nutzen die Expertise unserer Kolleg*innen, um die Schulqualität zu optimieren.
Ganztägige Schule gestalten
Die GTS-Betreuung wird von Lehrpersonen der Sternschule durchgeführt. Damit können wir die optimale Förderung und Forderung der Kinder sicherstellen. Der Unterricht nach den Daltonprinzipien ermöglicht eine individuelle Lernweise. Außerdem ist der Betreuungsschlüssel so gewählt, dass in Kleingruppen gearbeitet wird. Die eigenständige Lernorganisation ist durch den reformpädagogischen Ansatz des Daltonplans mit den Säulen Freiheit, Kooperation und Zeitmanagement gegeben. Die vertrauensvolle Beziehung zwischen Schülerinnen und Lehrerinnen ermöglicht ein motivierendes Lernumfeld.
Die GTS wird auch dazu genutzt, private Gespräche zu führen und soziales Lernen zu fördern. In der Sternschule werden Kinder in ihrem So-Sein wertgeschätzt. Wir ermutigen die Schüler*innen, für sich einzustehen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Eine gesundheitsfördernde Schule ist uns ein Anliegen, und wir bringen ein dementsprechendes Bewusstsein in die Klassen. Unser Schulgarten ist der ideale Ort, um Bewegung und Natur zu vereinen. Er wird dementsprechend oft genutzt (Hochbeete, Lager, ...).